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"Leersaufen, anzünden!"


"Hier ist der Schlüssel zum Weinkeller. Sauft ihn leer und bevor der Russe kommt, zündet ihr die Hütte an,"

so oder ähnlich lautete der Auftrag des letzten Gutsbesitzers, Ernst von Schröder (1892–1968), kurz bevor er mit seiner Familie 1945 die Flucht Richtung Westen nach Hamburg antrat, wo er später dann einen Verlag gründen sollte.

Das ist die eine Version, die man sich im Dorf erzählt. In einer anderen Fassung ist von "brandschatzenden Horden aus dem Osten" die Rede. Angesichts der Hakenkreuzfahnen, die auf historischen Aufnahmen über dem Eingang des Gutshauses zu sehen sind, scheint auch diese Version plausibel zu sein.

Welche Geschichte nun auch immer der Wahrheit entspricht, Fakt bleibt, dass das Gutshaus 1945 bis auf die Grundmauern niedergebrannt wurde. Aus den Mauersteinen wurden alsdann Neubauernhäuser für die ankommenden ostpreussischen Flüchtlinge gebaut.

So kommt es, dass heute nur noch wenige Nebengebäude, einige Straßennamen und der Gutspark mit den alten Bäumen und zwei Karpfenteichen an das herrschaftliche Leben in Klein Lukow erinnern.


Während der Kaiserzeit zählte Klein Lukow zum Ritterschaftlichen Amt Stavenhagen. Die Besitzgesamtgröße wird zu jener Zeit für beide Güter mit 576,9 ha ausgewiesen. Eigentümer war der aus Hamburg stammende Reserveoffizier im 2. Mecklenburgischen Dragoner-Regiment, Rudolf Ernst Schröder. Seine Familie erhielt 1904 den Mecklenburgischen Adelsbrief. Der letzte Gutsherr begann seine Karriere auf der Ritterakademie Brandenburg und am Gymnasium Ratzeburg, nachfolgend mit Studium in Cambridge und erlernte Landwirtschaft in der Provinz Hannover. Im Krieg diente Ernst von Schröder wie alle späteren Gutsbesitzer als Offizier.


Die vormals eigenständige Gemeinde Klein Lukow mit ihren Ortsteilen Carlstein, Klein Lukow und Groß Lukow hatte am 31. Dezember 2009 konkret 247 Einwohner auf einer Fläche von 14,13 km². Am 1. Januar 2011 wurde sie in die Stadt Penzlin eingemeindet.

Der Ortsname Lukow deutet auf eine ursprünglich slawische Siedlung hin und könnte sich vom altslawischen Lokator Luka ableiten, also „Ort des Luka“. In der Zeit der deutschen Ostkolonisation entstand oft, neben dem vorhandenen und später Klein- benannten Ort, ein in unmittelbarer Nähe befindliches Groß-Pendant.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts ist Groß Lukow in Kirchenbüchern nachgewiesen.

Klein und Groß Lukow entwickelten sich getrennt durch den zwischen beiden Orten liegenden Klein Lukower See.

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