Der Blick in die eigene Wohnung am Morgen nach einer Geburtstagsparty, die etwas ausgeufert ist, kann sehr ernüchternd sein. Wenn man sich dann nicht einfach gleich wieder ins Bett legt und sich die Decke über den Kopf zieht, gönnt man sich eine Alka-Seltzer und fängt leise fluchend an, aufzuräumen. Spätestens jetzt ist sich jeder sicher, dass Pumukel einen an der Waffel hat: "Ich jeden Tag Geburtstag mag!" Na dann viel Spaß beim Aufräumen, du Vollhonk.
Manchmal hat man aber auch Gäste, von denen weiss man, noch bevor sie wieder weg sind, dass man sie nie wieder einladen wird. Ganz übel ist es, wenn sie zu allem Überfluss auch noch ungebeten aufgetaucht sind. So war das damals mit den Vandalen, so war das mit den Hunnen und den Mongolen. So war es auch mit Ylenia, Zeynep und Antonia.
Die drei Sturmtiefs haben in den Wäldern Hunderttausende Bäume umstürzen lassen.
Die Summe von rund einer Million Festmeter Schadholz entspricht der Hälfte der Holzmenge, die in Mecklenburg-Vorpommerns pro Jahr geerntet wird. Die drei stürmischen Damen haben sich ordentlich ins Zeug gelegt und zum Teil apokalyptisch anmutende Szenarien zurückgelassen. Es ist ein Glück, dass die tausendjährigen Eichen im Naturpark an den Ivenacker Eichen vom Sturm weitgehend verschont geblieben sind.
Nicht ganz so glimpflich ist es unserem Lukower Gutspark ergangen. Hier ist schätzungsweise ¼ des historischen Baumbestandes zerstört. Entwurzelt, abgebrochen, aus der Erde einfach herausgedreht. Noch sind die Wege nicht geräumt, das Schadholz nicht entfernt, doch schon jetzt gilt es, für die Zukunft zu planen.
Aufforstungsaktion und Baumpatenschaften
Wir in Klein Lukow sind nicht bereit, unseren historischen Landschaftspark abzuschreiben. Wir werden mit Unterstützung des Lukower Sportvereins und des Kulturklubs Baumpatenschaften für die Aufforstung ins Leben rufen. Dabei werden wir uns natürlich fachlich beraten lassen. Wir haben unsere bereits bestehende Kontakte zum Fachbereich Gartendenkmalpflege der Hochschule in Neubrandenburg wiederaufleben lassen. Frau Professor Rolka hat sich freundlicherweise bereit erklärt, uns beratend zur Seite zu stehen, wie man bei der Restaurierung eines Gartendenkmals vorzugehen hat. Ein weiterer entscheidender Aspekt wird hierbei sein, bei der Wiederaufforstung verstärkt auf Bäume zu setzen, die mit extremen Wetterverhältnissen besser zurecht kommen und so dem Park selbst bei zunehmenden Folgen des Klimawandels eine Zukunftsperspektive zu geben.
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